
Ich meine, wie in der Musik, so auch in der Küche, ist das Motiv, aus dem man was tut, wirklich wichtig. „Fusion“ ist ein gutes Beispiel. Gibt es in der Musik und in der Küche. In beiden Fällen bezeichnet der Begriff den Vorsatz, Sachen zu vermischen. Das mag in den 70er und 80er Jahren, in denen der Begriff entstand, ein neues Konzept gewesen sein. Heute ist es unser Alltag. Und damit obsolet. Ich meine, Verbinden um des Verbindens wegen ist gestig und fad. Aber wenn ich jetzt meine, die Pilze in meinem an sich asiatisch angelegten Rezept schreien grad nach Butter oder wenn ich denke, am Schluss wäre bei all der Süße und dem Umami in dem Gericht ein bisschen Olivenöl gerade die richtige Balance, dann sehe ich das nicht als „Fusion“, sondern freue mich über die Möglichkeit, heute in unserer Küche die tollsten Sachen aus der ganzen Welt praktisch selbstverständlich zur Hand zu haben. Und, weniger schlau formuliert: Das hier ist einfach gut. Egal woher die Bestandteile kommen.